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Vor- und Frühgeschichte

Frühgeschichtliche Fundstellen in Schwaikheim

Die verschwundenen Grabhügel der Eisenzeit

In dem Buch "Das Königreich Württemberg" 1866 wird "ein großer Grabhügel bei Schwaigheim" erwähnt. Der Winnender Heimatforscher Börner vermutete hier nicht ganz zu Unrecht ein Keltengrab; aber er sprach auch vom "Keltendorf Schweige im Zippachtal". Sicher lagen vor 3 000 - 4 000 Jahren auf unserer Markung schon kleine Siedlungen. Aber wie sie hießen, wissen wir nicht. Dagegen gibt der frühere Flurname "Im Burris" an der Eisenbahnlinie nach Winnenden ein aufschlussreiches Zeugnis. Mit "Burren" bezeichneten die alten Schwaben Buckel und Grabhügel.

Unser Burriswald hat also seinen Namen von ehemaligen Grabhügeln, die nicht mehr erkennbar sind. Beim Eisenbahnbau im Jahr 1875 schnitt man oberhalb des Bahnwärterhauses einen Grabhügel an. Dabei sollen - wie alte Leute berichtet haben - Knochen und "anderes Zeug" gefunden worden sein. Leider sind die Funde nicht gesammelt worden, sodass eine genaue Überprüfung und Datierung nicht mehr möglich ist. Infolge des Eisenbahnbaus sind die Bezeichnungen "Im Burris" und "Burriswald" verschwunden. (Das eine Bahnwärterhäuschen wurde 1965/66 abgebrochen.)

Grabhügel ordnet man der späten Bronzezeit (1800 vor Christus) oder der frühen Eisenzeit (600 vor Christus) zu. Da keine Funde aus unserem "Burris" erhalten sind, ist eine eindeutige Datierung nicht möglich. Jedenfalls wohnten in jener Zeit Kelten hier, nahe Verwandte der Gallier im Raum des heutigen Frankreich. Gegen Anfang unserer Zeitrechnung wurden die Kelten von den Römern allmählich unterworfen. Viele waren unter dem Andrang der Germanen in die heutige Schweiz ausgewichen. Keltische Kultstätten waren der Lemberg bei Affalterbach, der Sonnenberg bei Breuningsweiler, vielleicht auch der Sörenberg.

Hier haben die Kelten ihre Sonnwendfeuer entzündet und den Göttern geopfert. Herrschersitze waren der Hohenstaufen, der Hohenasperg, der Kernen bei Rommelshausen, der Wirtenberg (Rotenberg), der Burgberg bei Crailsheim und im Oberland die Heuneburg. Diese Herrscherburgen waren mit großen Ringwällen umgeben. Die Gräber der Stammesführer sind mit reichen Beigaben versehen. Über den Gräbern wurden Hügel aufgeschüttet, wie auch der "Burris" bei Schwaikheim vermuten lässt.

Im Burriswald scheinen sich noch weitere Grabhügel befunden zu haben. Wo die zu diesem Friedhof gehörende Siedlung lag, wissen wir nicht.

Quelle: Ortsbuch

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